Die Stadtratsfraktion der Wählergruppe „Wir für Oppenheim“ (WfO) hat auf ihrer konstituierenden Sitzung einstimmig Torsten Kram als Fraktionsvorsitzenden bestimmt. Als Vertreter ist Wolfgang Raber gewählt, der ebenfalls alle Stimmen der siebenköpfigen Stadtratsfraktion auf sich vereinen konnte. Der Fraktion gehören zudem an: Ulrike Franz, Gabriela Richter, Pia Schellhammer, Gert Frisch und Conny-Brem-Pfeffer.
WfO-Fraktionsvorsitzender Torsten Kram gibt sich zuversichtlich für die anstehende Wahlperiode: „Wir sind aus dem Stand mit 28,5 Prozent Stimmenanteil stärkste Fraktion geworden und nehmen diesen Wählerauftrag mit großem Dank und Respekt an.“ Während WfO (+28,5%) und FDP (+9,7%) deutliche Stimmenzuwächse erreichten, blieb die AL (+0,2%) stabil, die CDU (-3%) musste leichte Verluste hinnehmen, die Held-gebeutelte SPD (-39,8%) stürzte förmlich ab. Auch der BLO und ihrem Bürgermeisterkandidaten Krethe zeigten die Wähler ganz deutlich die rote Karte.
Was die künftige Stadtratsarbeit angehe, vertritt die WfO-Fraktion eine klare Haltung: „Wir wollen weg vom Lagerdenken der vergangenen Jahrzehnte“, so Kram. Feste Vereinbarungen brauchen wir zu Beginn der Wahlperiode nur für Personalvorschläge, nicht aber über fünf Jahre Ratsarbeit. Diese Linie haben wir schon im Wahlkampf nach außen vertreten. Die Kommunalpolitik kenne an sich keine starre Trennung zwischen Regierungsmehrheit und Opposition. „Der Bürger will Sachlichkeit, Toleranz und Vielfalt und die sollten wir ihm auch geben“, macht der Fraktionsvorsitzende klar. „Diese Linie werden wir auch in den kommenden Gesprächen mit den anderen Fraktionen fahren“, ergänzt sein Stellvertreter Wolfgang Raber.
Programmatisch setzt die WfO weiter auf einen aktiven Bürgerdialog und eine Förderung der Mitmach-Kultur – über die Generationen hinweg. „Wie der Seniorenbeirat bei den Älteren, so soll ein Jugendbeirat künftig den jungen Menschen eine Stimme geben“, so Raber. Ebenfalls in Vorbereitung sind bereits Anträge zum Thema E-Mobiliät und stadteigener Fuhrpark, die Beteiligung am Landesförderprogramm „Aktion Grün“ zur Anlage von Blühwiesen, Feuchtbiotopen und Naturlehrpfaden sowie die Wiederbelebung eines Zusammenschlusses der Oppenheimer Vereine. Ganz oben auf die Agenda des neuen Stadtrates gehöre angesichts der künftigen Straßenbaumaßnahmen B9/B420 im benachbarten Nierstein selbstredend die Verkehrspolitik. „Hier sind intensiv und kurzfristig Lösungen zu finden, die Straßen vom PKW-Verkehr zu entlasten und die Mobilität stärker auf ÖPNV und E-Bikes zu verlagern“, macht Kram deutlich. Da hier alle umliegenden Kommunen betroffen sind, ist hier der Verbandsbürgermeister besonders gefordert, dies zur Chefsache zu machen.