Die aktuellen Umstände der Corona-Pandemie erfordern bisweilen Flexibilität und Kreativität. Für die Wählergruppe „Wir für Oppenheim“, kurz WfO genannt, kein Problem. Sie verlagerte die Feier ihres zweijährigen Bestehens kurzerhand mit einem digitalen Umtrunk ins Internet. WfO-Vorsitzender Torsten Kram überraschte in seiner Ansprache die Mitglieder mit einer Fotoshow zur noch jungen Historie und gab einen Rückblick auf die Zeit seit dem 18. Dezember 2018, dem Gründungstag der WfO.
„Unsere Wurzeln liegen in den Bürgerprotesten gegen den damaligen Stadtchef Held und seine Machenschaften“, bringt es WfO-Chef Torsten Kram auf den Punkt. Kein Wunder, dass sich die Mitgliederbasis von zwischenzeitlich fast 70 Mitgliedern nahezu ausnahmslos an den Montagsdemonstrationen vor dem Rathaus beteiligt hatte. Doch man wollte nicht bloß eine „Gegenbewegung“ sein, sondern nach vorne schauen und die Zukunft mitgestalten.
„Deshalb haben wir den Sprung vom Straßenprotest ins Rathaus gewagt und damit deutlich gemacht, dass wir Verantwortung übernehmen wollen und können“, macht Kram deutlich. Heute stellt die WfO mit einem Stimmenanteil von 28,5 Prozent seit der Kommunalwahl 2019 die größte Fraktion im Oppenheimer Stadtrat. Darüber hinaus unterstützt sie die amtierende Stadtverwaltung unter der Regie des parteilosen Stadtchefs Walter Jertz und stellt mit Ulrike Franz eine Beigeordnete.
Für WfO-Fraktionssprecher Wolfgang Raber waren die 18 Monate Ratsarbeit durchaus erfolgreich. „Wir haben mit einigen Anträgen und zahlreichen Beiträgen die Stadtpolitik mitgeprägt und dabei Sachlichkeit und Kompetenz in die Ratsarbeit eingebracht“, ist Raber überzeugt. Ob zur digitalen Ratsarbeit, der Förderung des Stadtgrüns, den Straßenausbaubeiträgen oder der Sauberkeit am Bahnhof, um nur einige Beispiele zu nennen. Aber auch außerhalb des Stadtrates ist die WfO für die Bürgerschaft aktiv und präsent. Ein Höhepunkt war sicher der 2019 von der WfO initiierte und gespendete Bau des Oppenheimer Bücherhauses zwischen Altenzentrum und Herrnweiher-Kita.